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Employer Of Choice – Arbeitgeber der Wahl werden

Unternehmen mit einem effektiven und starken Employer Branding können zum „Employer of Choice“ (dt.: Arbeitgeber der Wahl) werden. Für Bewerber bedeutet dies, dass sie das entsprechende Unternehmen gegenüberüber anderen Unternehmen bei der Suche nach einem geeigneten Arbeitgeber bevorzugen. Das übergeordnete Interesse an dem gewählten Unternehmen spricht sowohl für ein außergewöhnliches Arbeitsumfeld als für den Umstand, dass auch besonders gefragte und talentierte Bewerber gern in diesem Unternehmen arbeiten möchten, selbst wenn sie zahlreiche andere Angebote von anderen Arbeitgebern vorliegen haben.

Wir erklären, warum ein Unternehmen ein Employer of Choice werden sollte, wie er zum Arbeitgeber der Wahl werden kann und welche Vorteile sich daraus für das Unternehmen ergeben.

 

Relevant Sets bildet die Grundlage eines Employer of Choice

Grundlage des Employer of Choice bildet das Konzept des Relevant Sets. Ursprünglich stammt der Begriff aus dem Absatzmarketing und beschreibt die Produkt- und Markenauswahl im Bewusstsein der Konsumenten. Konkret beginnt der Konsument in einem mehrstufigen Selektionsprozess mit der Auswahl aus allen verfügbaren Produkten, setzt dann seine Wahl mit bekannten und vertrauen Marken fort und trifft anschließend, auf der Grundlage der bevorzugten Produkte und Marken, seine Entscheidung.

Dieser Selektionsprozess kann 1:1 auf den Auswahlprozess eines Arbeitgebers übertragen werden. Grundsätzlich wollen Bewerber die Risiken bei der Arbeitsplatzwahl minimieren, weshalb sie vorhandenen bzw. potenzielle Arbeitgeber in (Risiko-) Kategorien (Sets) einteilen.

Die nachfolgende Grafik verdeutlicht den Relevant Set in Bezug auf die Wahl des Arbeitgebers:

Abb. 1: Relevant Set (eigene Darstellung, 2021)

 

Employer of Choice sind bekannt und bieten eine gewisse Attraktivität für den Bewerber

Die Grafik zeigt, dass der potenzielle Bewerber im Total Set zunächst einmal alle Arbeitgeber in Betracht zieht, die für ihn zu Auswahl stehen. Anschließend werden diese Arbeitgeber vom Bewerber in bekannte (Awareness Set) und unbekannte (Unawareness Set) unterteilt.

Einem Bewerber reicht es in der Regel nicht aus, dass er den potenziellen Arbeitgeber kennt. Arbeitgeber der Wahl haben überdies auch eine besondere Bedeutung für den Bewerber und bieten eine gewisse Attraktivität (Processed Set).  In diesem Zusammenhang spielt die Zielgruppenkongruenz eine entscheidende Rolle, da ein Bewerber, der nicht in die gewünschte Zielgruppe des Unternehmens passt, das Unternehmen von selbst ablehnen wird. Als Arbeitgeber ist das Unternehmen in diesem Fall uninteressant und der Bewerber wird sich keine weiteren Informationen einholen (Foggy Set).

Von Arbeitgebern, die hingegen in die engere Auswahl kommen, beschafft sich der Bewerber nähere Informationen. Dabei ist es besonders wichtig, dass die Anforderungen des Bewerbers mit dem Unternehmensimage des potenziellen Arbeitgebers übereinstimmen. Werden Arbeitgeber nach der ersten Recherche als doch nicht interessant beurteilt (Inept Set) oder stehen Bewerber dem Unternehmen weder positiv noch negativ gegenüber (Inert Set), kommen diese nicht in die engere Auswahl und werden somit kein Arbeitgeber der Wahl. Arbeitgeber, die vom Bewerber in ihren Eigenschaften akzeptiert werden, können hingegen zum Employer of Choice werden (Relevant Set).

Im Selektionsprozess sind final ausgewählten Employer of Choice also die Arbeitgeber, bei denen sich die Bewerber schließlich auch bewerben.

 

Guter Ruf, Markterfolg und außergewöhnliche Produkte sind ideale Eigenschaften eines Employer of Choice

Für potenzielle Bewerber gibt es verschiedene Kriterien, die darüber entscheiden, ob ein Unternehmen zum Employer of Choice wird oder nicht. Dazu zählen beispielsweise die Sicherheit eines großen Unternehmens, innovative Konzepte, kreative Projekte, ausreichend Gehalt oder der familiäre Teamzusammenhalt in kleinen Unternehmen.

Laut der allgemeinen Studie „The Universum Professional Survey 2007“ gehören ein guter Ruf, der Markterfolg sowie außergewöhnliche Produkte, Dienstleistungen und Kunden zu den am meist geschätzten Eigenschaften eines Employer of Choice. Ebenfalls wichtig sind Bewerbern die Finanzkraft und die Innovation eines potenziellen Arbeitgebers.

 

Abb. 2: Eigenschaften eines idealen Arbeitgebers (eigene Darstellung nach Universum, 2007)

 

Um einen guten Ruf zu erlangen, bedarf einem langwierigen Prozess, der aus vielen Teilprozessen besteht. Einer davon ist das Employer Branding. Insbesondere talentierte Bewerber suchen Arbeitgeber, die sich als Marktführer bzw. erfolgreiches Unternehmen am Markt etabliert haben. Dementsprechend ist es wichtig, dass Unternehmen ihre Erfolge nach außen tragen und in möglichst vielen Kanälen kommunizieren, sodass Bewerber auf das Unternehmen und dessen Erfolg (z.B. im Bereich Personalaufbau, Vereinbarkeit von Familie und Beruf, innovative Produkte, soziales Engagement etc.) aufmerksam werden.

 

Employer of Choice zu sein, birgt zahlreiche Vorteile im Recruiting-Prozess eines Unternehmens

 Arbeitgeber der Wahl zu sein, bietet im gesamten Recruiting-Prozess zahlreiche Vorteile. Dazu gehören:

  • eine geringe Fluktuationsrate,
  • talentierte Bewerber und Mitarbeiter,
  • eine höhere Produktivität,
  • geringere Personalkosten,
  • eine höhere Mitarbeiterzufriedenheit sowie
  • eine höhere Rentabilität und Kundenzufriedenheit.

Ein wesentlicher Vorteil ist die geringe Fluktuationsrate. Diese geht mit der hohen Bereitschaft der Mitarbeiter einher, im Unternehmen zu bleiben. Das wiederum bedeutet, dass Stellenausschreibungen nicht ständig neu ausgegeben werden müssen und der Recruiting-Prozess erleichtert wird. Zudem werden Mitarbeiter, die lange in einem Unternehmen bleiben, zu Experten in ihrem Fachbereich und fungieren außerdem als Markenbotschafter, da sie sich mit dem Unternehmen verbunden fühlen.

Ein weiterer Vorteil einer geringen Fluktuation sind Einsparungen in puncto Personalkosten, denn jeder Recruiting-Prozess verursacht Kosten (z.B. für die Stellenausschreibung, die Bearbeitung des Bewerbermanagements, Onboarding-Prozesse etc.). Wer Arbeitgeber der Wahl ist, erhält in der Regel Bewerbungen (auch mittels Initiativbewerbung). Das spart Kosten.

Hinzu kommt, dass Unternehmen mit einer geringen Fluktuation einen niedrigen Einstellungsbedarf haben. Denn wo wenig oder keine Mitarbeiter gehen, gibt es kaum Lücken, die es zu füllen gilt. Generell bedarf es somit weniger Mitarbeiter in der Personalabteilung, was ebenfalls Kosten spart. Anders ist es jedoch bei Expansionen oder Organisations- und Strukturänderungen, bei denen der Einstellungsbedarf steigt und entsprechend höhere Rekrutierungskosten eingeplant werden müssen.

Zu den entscheidendsten Vorteilen eines Employer of Choice ist die Gewinnung von talentiertem Personal. Dieser Umstand ist ein bedeutender Wettbewerbsvorteil, mit dem sich das Unternehmen am Markt hervorheben kann. Motivierte und talentierte Mitarbeiter erhöhen zudem die Produktivität in einem Unternehmen und sorgen für eine hohe Mitarbeiterzufriedenheit.

Dazu kommt, dass zufriedene und leistungsfähige Mitarbeiter einen direkten Einfluss auf eine höhere Rentabilität und damit auf den Gewinn eines Unternehmens haben. Zusätzlich sorgt eine hohe Produktqualität auch für eine steigende Kundenzufriedenheit. Sämtliche Faktoren wirken sich mittel- bis langfristig auf den Wertschöpfungsprozess und somit auf das Wachstum des Unternehmens aus.

 

Fazit: Employer of Choice zu sein ist keine Frage der Unternehmensgröße und birgt zahlreiche Vorteile. Arbeitgeber der Wahl überzeugen heute vor allem durch ein gutes Image, Markterfolg und außergewöhnliche Produkte, die talentierte und gefragte Bewerber begeistern und durch ein effektives Employer Branding die notwendige Aufmerksamkeit erhalten.

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